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Alexander Tinei
Der Moldawische Maler Alexander Tinei (*1967 Caushani, lebt und arbeitet in Budapest) konzentriert sich in seinem Werk auf das Porträt. Es sind zum Teil Menschen aus seinem Lebensumfeld oder Freunde aber auch ihm
unbekannte Personen, die er nur über Fotos aus dem Internet kennt. Die reduzierten Farbflächen im Hintergrund der Bilder lenken die volle Aufmerksamkeit auf die Figuren. Die ruhige -zum Teil melancholische- Ausstrahlung der
Porträtierten erhält zum Teil fast etwas bedrohlich, geisterhaftes. Zusätzlich irritieren die blauen Linien, die sich auf den Körpern finden. Sie erinnern an Tätowierungen scheinen aber ein eigentümliches Eigenleben zu führen und
sind für Tinei eher eine Art zeichnerisches Markenzeichen.
Martin Mertens
anlässlich der Ausstellung
Sommergäste 2009
Galerie Martin Mertens, Berlin
Tinei richtet seit zehn Jahren seinen künstlerischen Fokus auf die Visualisierung von Gefühlen des Identitätsverlustes und der Körpererfahrung mittels Malerei, Zeichnung und Performance. Dabei hinterfragt und erweitert er insbesondere in der Porträtmalerei die Bedeutung der Farbe und die Wege der Selbsterkennung. Gegenwärtige menschliche Erfahrungen werden in Bilder vom Leben und der Physis – Zärtlichkeit und Zerbrechlichkeit, Unschuld, Gewalt und Tod übertragen. Das Projekt ‚Lost in the Forest’ ist besonders interessant, weil es eine Zusammenschau auf das künstlerische Destillat von Phänomenen wie Terrorattentate, Kriegskonflikte und Tsunami darstellt – soziale und natürliche Phänomene die außerhalb unseres Kontrollbereichs liegen. Es ist ein Versuch den zwischenmenschlichen Dialog über verlorene Identitäten und den Wert von menschlichem Leben aufrecht zu erhalten.
Irina Grabovan
Katalogessay anlässlich der Ausstellung
„Lost in the Forest“, 2005
Galerie ArtPoint, Wien